Drucken

Mithilfe eines Wetterballons wird eine Styroporsonde auf eine Reise in die Stratosphäre geschickt. Dabei werden verschiedene Messwerte oder Videos aufgezeichnet. Naturwissenschaften werden praktisch erlebbar. Unsere Schülerinnen und Schüler verfolgten mit Begeisterung den Start eines Wetterballons und ergründeten die physikalischen Zusammenhänge: Schichten der Atmosphäre, Zusammensetzung der Luft, Temperatur und Luftdruck bei zunehmender Höhe, Auftrieb in der Luft bei einem Heliumballon, Fallschirm und Luftwiderstand, Einfluss des Wetters. Moderne Technik macht's möglich: GPS-Tracker, Datenlogger, Kamera und Stratofinder App sorgten dafür, dass auf der Ballonfahrt Fotos gemacht und jede Menge Daten gesammelt wurden.

Die Projektgruppe aber auch die Schulgemeinschaft dankt ganz besonders der Bürgerstiftung Meschede, die das Ballonset spendete, dem Busunternehmen Zacharias, das den Kleinbus zur Verfügung stellte, dem Förderverein der Konrad-Adenauer-Schule, der die Kosten für Helium-Füllung und die Haftpflichtversicherung übernahm und dem Lehrer a.D. Herrn Gerhard Köchling, der das Projekt ehrenamtlich leitet.

Kurzprotokoll, Freitag, 12.11.2021


11.25 Uhr: Start des Stratosphärenballons, die Vertreter der Bürgerstiftung Meschede, Herr Hohmann und Herr Dörner (Vorsitzender) fanden besonders gut, dass alle Schüler*innen dabei waren und so der Stellenwert des Projektes unterstrichen wurde.


11.45 Uhr: Abfahrt des Bergeteams mit einem Kleinbus an der KAS; Fahrroute gemäß Zielprognose durch die Flugroutenberechnung: Nähe Beverungen an der Weser


12.20 Uhr: Kontakt zum Ballon verloren, Befürchtung / Unsicherheit: Der Ballon ist in der Nähe von Hirschberg „verunglückt“ => Aufklärung durch Hotline => Bestätigung: Ähnlich wie beim Handy ist ab einer gewissen Höhe (ca. 8000 m) keine Signalübertragung mehr möglich – Weiterfahrt mit beruhigten nerven gemäß Zielroutenberechnung


13.45 Uhr: Kontakt zur Sonde => Empfang der GPS-Daten wieder möglich


14 Uhr: Nahezu gleichzeitig mit dem Ballon kommt das Bergungsteam im Landegebiet des Ballons an.


14.20 Uhr: Ballonreste mit Sonde in Baumkrone gefunden


14.30 Uhr: Gedankenspiele zur Bergung des Ballons bzw. der Sonde (wichtig wegen der Geräte und Daten, besonders Fotos) (Feuerwehr, örtlicher Revierförster, Problembaumfäller, Material aus Baumarkt, Beratung per Handy durch Herrn Sommer von der Mescheder Bürgerstiftung (er hat das Projekt bereits an einer anderen Schule durchgeführt) unverrichteter Dinge wieder abfahren, ...)


15.15 Uhr: Kontakt zum Baumkletterer, UNFASSBARES GLÜCK: Der Chef der Fa. Zweigwerk-Baumpflege in Beverungen sagt zu, (Freitagnachmittag!!!) 16 Uhr zum Landegebiet zu kommen => Hungrige Mäuler der KAS haben Zeit, in Beverungen schnell einen Döner zu verputzen.


16 Uhr: Fahrt mit Herrn Schwengels zur Landestelle


16.30 Uhr: Die Sonde liegt am Boden, Herr Schwengels brauchte nicht auf den Baum klettern, bei den Vorbereitungen für den eigentlichen Klettereinsatz (Wurfschnur durch die Baumkrone, Schnur rieb offenbar an der Schnur zwischen Sonde und Fallschirm) fiel die Sonde unbeschadet zu Boden. Wir staunten nicht schlecht: Herr Schwengels konnte uns anhand seiner Wurfschnur sagen, dass die Sonde in gut 20 m Höhe in der Baumkrone lag. Herr Schwengels war in der Vergangenheit einmal Europa- und zwei oder dreimal Deutscher Meister im Baumklettern. Seine abschließenden Worte: „Normalerweise wäre ich zu dieser Zeit am Fahrradfahren – aber so ist es auch o.k.“ – So war die zunächst etwas verzweifelte Situation im Nachhinein ein Gewinn und eine beeindruckende Erfahrung für unser Bergungsteam.


18.45 Uhr: Ankunft an der Schule


Samstag, 13.11.2021, ca. 11 Uhr: Herr Köchling ruft an und berichtet voller Begeisterung, dass die Kamera auf der Fahrt nach Beverungen auf dem Umweg über die Stratosphäre beeindruckende Aufnahmen gemacht hat. Darauf sind wir natürlich gespannt.